Konstruktion: Wort_komplex:(X_Y)Y
Kurzname der Konstruktion:
Diese Konstruktion konstituiert die Konstruktionsfamilie Wort_komplex: (X_Y)Y
Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:
Konstruktionstyp:
Morphologische Konstruktion
Morphologische Konstruktion: Wortbildung
Morphologische Konstruktion: Wortform
Struktur/Form der Konstruktion:
(X_Y)Y
Die Konstruktion Wort_komplex:(X_Y)Y konstituiert die Familie Wort_komplex: (X_Y)Y und liefert das Bauschema für nahezu alle polymorphematischen Wörter des Deutschen, in deren letztem Derivationsschritt einem bestehenden Wort Wortmaterial hinzugefügt wurde. Sie umfasst damit die Bildungsweisen Komposition, explizite Derivation (außer ggfs. im Verbalbereich, vgl. Fleischer/Barz 2012: 54) und Flexion. Das Bauschema legt fest, dass der rechte Bestandteil der morphologischen Bildung deren KE:KopfKopf ist, also grammatische und inhaltliche Merkmale bestimmt (Kopf-rechts-Prinzip, vgl. z.B. Meibauer 2015: 38f.). Bei nach dieser Konstruktion gebildeten komplexen Wörtern geht dem KE:KopfKopf ein KE:Nicht-KopfNicht-Kopf (Wort oder Morphem) voraus.
Aus dem von der Konstruktion vorgegebenen Schema folgt, dass Wortbildungen sich in zwei funktionale Grundmuster unterteilen lassen, je nachdem, welcher Bestandteil die Ausgangsbasis der Wortbildung darstellt: Wird der Basis etwas vorangestellt, ist der Effekt eine Unterkategorisierung des von der Basis Bezeichneten (die der Kopf der Gesamtbildung bleibt); wird etwas an die Basis angehängt, so ist der Effekt eine Umkategorisierung des Bezeichneten. Bei der Flexion kann diese auf die rein formal-grammatischen Merkmale beschränkt bleiben.
Die Konstruktion ist rekursiv anwendbar, d.h. nach ihr gebildete Wörter können wiederum als eines der Kernelemente einer neuen Bildung nach der Konstruktion fungieren:
Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie
| komplexes WortKomposition |
| komplexes WortDerivation |
| komplexes WortFlexion |
| Schematizität | Idiomatizität | Beschränkungen |
|---|---|---|
| 1.0 | unidiomatisch | ja (formseitig) |
Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)
Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)
| Nicht-Kopf | |
Der KE:Nicht-KopfNicht-Kopf bildet als internes Kern-KE in dieser Konstruktion den linken Bestandteil. Er kann durch die Wurzeln, Simplizia, komplexe Wörter oder Affixe realisiert werden. Evoziert die folgenden Frames: Beispiel: Ein Mangel kann sich bei Menschen als Skorbut manifestieren.
Der Name ist daher abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung der { , scorbutus , mit der verneinenden Vorsilbe a- ( weg - , un - ) , also die ‚ antiskorbutische ‘ Säure .
Da Ascorbinsäure leicht oxidierbar ist, wirkt sie als Redukton und wird als Antioxidans eingesetzt.
KE:Nicht-KopfKrank KE:Kopfheit | |
| Kopf | |
Der KE:KopfKopf bildet als internes Kern-KE in dieser Konstruktion den rechten Bestandteil. Er kann durch die Wurzeln, Simplizia, komplexe Wörter oder Affixe realisiert werden. Der KE:KopfKopf bestimmt grammatische und inhaltliche Merkmale der morphologischen Gesamtbildung (Kopf-rechts-Prinzip, vgl. z.B. Meibauer 2015: 38f.). Evoziert die folgenden Frames: Beispiel: Im Jahr 2002 hat Hoffmann-La Roche seine Vitaminsparte für 3,4 Milliarden Schweizer Franken, etwa 2,1 Milliarden Euro, an die niederländische Koninklijke DSM verkauft.
Der { Produzent von Ascorbinsäure ist heute die Volksrepublik China , wo sie ausschließlich biotechnologisch produziert wird .
Ascorbinsäure kann aus C5-Zuckern wie L-Xyloson, L-Lyxose, L-Xylose und L-Arabinose synthetisiert werden.
KE:Nicht-Kopfgröß KE:Kopfte | |
| Kern-KE-Sets | |
|---|---|
Nicht-KopfKopf | |
Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern
Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch