Konstruktion: Resultativ_expressiv:Das_NP_machts

So ein herrliches kleines Scharmützel zwischen den beiden wäre mal wieder schön anzusehen. Auch Waldemar Hartmann wäre ein Wunsch-Kandidat für ein Comeback. Ach, wäre das schön: Weizen-Waldi als Reporter bei einem Champions-League-Spiel zwischen - sagen wir mal - den Bayern und Chelsea. Und nach dem Spiel interviewt der bekennende Genussmensch Hartmann den knallharten Asketen Thomas Tuchel. Weißbier versus Veganismus. Aber wir wissen ja:
{
KE:AusschlaggebendesDie Abwechslung
macht 'sKE-lex:machts
}
.

A4AC79...EFD64C
MIB21/MAR.02187 Mittelbayerische Zeitung, 09.03.2021; Weizen-Waldi und der Asket

Kurzname der Konstruktion:

Resultativ:Das_NP_machts

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Expressivität

Diese Konstruktion ist Teil der Konstruktionsfamilie Resultativ

Die Konstruktion wird in der Literatur bzw. in Grammatiken auch thematisiert unter:

Konstruktionstyp:

Syntaktische Konstruktion

Syntaktische Konstruktion: Phraseoschablonen/Phrasemkonstruktionen

Struktur/Form der Konstruktion:

Der/die/das_NP_machts

Bei der Konstruktion (Kxn) Resultativ_expressiv:Das_NP_machts, die zu den Familien Resultativ und Expressivität gehört, handelt es sich um ein produktives, teilschematisches ‚Sprichwortmuster‘ (Steyer 2012; Steyer & Hein 2018) des Deutschen, das sich über serielle Modifikation aus dem lexikalisierten Sprichwort Die Mischung macht's ( zum SWB-Eintrag) herausgebildet hat und eine große Menge an okkasionellen, nicht-sprichwörtlichen Bildungen lizenziert.

Die satzwertige Kxn weist Verbzweitstellung auf und besteht aus dem internen Kern-Konstruktionselement (Kern-KE) KE:AusschlaggebendesAusschlaggebendes (konstruktionsinitial) sowie dem lexikalisch festen Kern-Konstruktionselement (KE-lex) macht(')sKE-lex:machts, selten auch machen(')sKE-lex:machens (konstruktionsfinal).

Die Kxn wird genutzt, um zu betonen, dass KE:Ausschlaggebendesetwas ausschlaggebend dafür ist bzw. eine wichtige Rolle darin spielt, einen positiven Effekt zu erzielen bzw. ein (sprachlich nicht realisiertes) Ziel zu erreichen.

Morphosyntaktische Komplexität & Kategorie

einfacher SatzV2
Schematizität Idiomatizität Beschränkungen
0.5 idiomatisch ja (formseitig + semantisch/pragmatisch)

Konstruktionselemente (KE) Kern Konstruktionselemente mit lexikalisch festen Instanzen (KE-lex)

machts

Das KE-lexKE-lex:machts wird als die Klitisierung des Verbs machen und dem Pronomen es realisiert. In der Regel werden sie durch ein Apostroph getrennt, doch wird dieses häufig aufgrund des informellen Charakters weggelassen.

Es verweist auf die Relevanz des KE:AusschlaggebendesAusschlaggebenden für ein positives Ergebnis.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Die Zusammenarbeit im Vorstand klappe wunderbar, berichtet die Vorsitzende, obwohl vieles für sie Neuland sei. Jung hat einen dicken Aktenordner dabei. "Die Administration ist derzeit noch meine größte Herausforderung, zusätzlich zur Einarbeitung der neuen Mitglieder." Im vergangenen Halbjahr hätten die Grünen Damen zehn weitere Ehrenamtliche begrüßen können - das sei ein großer Erfolg, freut sich die 71 Jahre alte Vorsitzende. "Alles durch Mund-zu-Mund-Propaganda.
{
KE:AusschlaggebendesDer persönliche Kontakt
macht'sKE-lex:machts
}
. " Nichtsdestoweniger bleibe die Mitgliedergewinnung eines der wichtigsten Themen, die der Vorstand vor der Brust habe. "Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, gern auch Jüngere. Viele stehen aber im Berufsleben. Danach sucht man sich dann was", weiß Stellvertreterin Lewalter-Schoor. 110 Aktive - darunter auch ein paar Grüne Herren - zähle man.

927EA4...43A67A
TNZ24/DEZ.02834 Taunus Zeitung, 20.12.2024, S. 7; Gute Zuhörer gesucht
machens

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Seine Nummer 78 des Tages ist ein junger Mann, der nicht mal die Hälfte des Ordnergewichts auf die Waage bringen dürfte. Aber die erste Lektion aus der Muckiebude besagt ja schon :
{
KE:AusschlaggebendesDie Wiederholungen
machen'sKE-lex:machens
}
. Lautstärke wie Masse sind eben doch relativ.

CD418D...01A06C
Torgauer Zeitung

Konstruktionselemente (KE) Kern Weitere Konstruktionselemente (KE)

Ausschlaggebendes

Das interne Kern-KE KE:AusschlaggebendesAusschlaggebendes wird als eine mit einem definiten Artikel eingleitete NP realisiert, wobei in seltenen Fällen auch indefinite Artikel zu finden sind.

Es handelt sich dabei um KE:Ausschlaggebendesetwas, das ausschlaggebend für ein positives Ergebnis ist. Angelehnt an das zugrundeliegende Sprichwort Die Mischung macht's, verweist das KE:AusschlaggebendesKE häufig auf Ausgewogenheit.

Evoziert die folgenden Frames:

Beispiel:

Wenn der Unternehmer Michael Täubert sagt, dass er das negative Gerede vieler einfach nicht mehr hören kann und deshalb den notorischen Nörglern aus dem Weg geht, wie er im Gespräch zum Kongress verriet, dann kann ich das gut verstehen. Meckern ohne etwas zu verändern, funktioniert ebenso wenig wie die Glitzerbrille, die einen sich selbst beständig im Licht des Erfolgs und der Großartigkeit wähnen lässt.
{
KE:AusschlaggebendesDie Balance
machtsKE-lex:machts
}
.

C43893...59FF88
OTZ24/JAN.05544 Ostthüringer Zeitung, 30.01.2024, S. 13; Die Balance machts
Und da es noch immer größere Flächen mit dem für Käfer schmackhaften Nadelholz gibt - Fichten und Kiefern - gibt, ist der Populationszenit noch nicht überschritten. Nur
{
KE:Ausschlaggebendeseine gute Mischung
macht'sKE-lex:machts
}
. Deshalb gilt derzeit bei Aufforstung die Mosaik-Regel: Eine Baumart wird nur in einem Radius von rund 40 Metern gepflanzt, dann kommt eine andere Sorte zum Zug.

7037B3...D2FAA1
Taunus Zeitung

Typische Realisierungen:

NP

Konstruktionselemente (KE) Nicht-Kern

Konstruktionselemente (KE) Korrelierende Elemente (KorE) exemplarisch

Steyer, Kathrin (2012): Sprichwortstatus, Frequenz, Musterbildung. Parömiologische Fragen im Lichte korpusmethodischer Empirie, in: Steyer, Kathrin (Hrsg.): Sprichwörter multilingual. Theoretische, empirische und angewandte Aspekte der modernen Parömiologie, Tübingen: Narr, 287–314.
Steyer, Kathrin / Hein, Katrin (2018): Usuelle satzwertige Wortverbindungen und gebrauchsbasierte Muster, in: Engelberg, Stefan / Lobin, Henning / Steyer, Kathrin / Wolfer, Sascha (Hrsg.): Wortschätze. Dynamik, Muster, Komplexität, Berlin/Boston: De Gruyter, 107–129.
Stutz, Lena (2024): „Wo ein Sprichwort ist, ist auch ein Muster.“ Korpusbasierte Studien zur Produktivität und Schematizität deutscher Sprichwortmuster, Linguistische Berichte 279, 246–306.
SWB. Sprichwörterbuch OWID, https://www.owid.de/service/stichwortlisten/sprw.